Leute

Leute

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Leu|te ['lɔy̮tə], die <Plural>:
mit anderen zusammen auftretende, als Menge o. Ä. gesehene Menschen:
junge, alte, erwachsene, kluge, verheiratete, einflussreiche Leute; das sind nette Leute; sie haben nur der Leute wegen (um vor anderen nicht unangenehm aufzufallen) geheiratet.
Syn.: Mensch <Singular>, Person <Singular>.

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Leu|te 〈nur Pl.〉
1. Menschen, Menge
2. Publikum, Öffentlichkeit
3. Volk, Einwohner, Bewohner
4. Angestellte, Arbeitskräfte
5. Familie, Angehörige, Verwandte
6. 〈veraltet〉 Gesinde
Land und \Leute kennenlernen; ich kümmere mich nicht um die Meinung der \Leute ● wir haben nicht genug \Leute für die viele Arbeit; ich kenne meine \Leute 〈umg.〉 mir kann keiner etwas vormachen, ich durchschaue sie alle; die \Leute reden darüber es wird darüber geklatscht; lass doch die \Leute reden!; die \Leute sagen ... man sagt, es wird allgemein behauptet ...; es ist mir gleich, was die \Leute dazu sagen ● die alten \Leute; anständige, ehrliche, gute, rechtschaffene \Leute; arme, reiche \Leute; wenn du das tust, dann sind wir geschiedene \Leute! 〈fig.〉 dann will ich nichts mehr mit dir zu tun haben; die jungen \Leute Jugend(liche); das junge Ehepaar, im Unterschied zu den Eltern; die kleinen \Leute 〈fig.〉 einfache Menschen; 〈scherzh.〉 die Kinder; aber, liebe \Leute! (vertraul., mahnende Anrede an eine Gruppe); meine, deine \Leute Angehörigen ● es ist ja nicht wie bei armen \Leuten 〈umg.; scherzh.〉 es ist ja alles Nötige vorhanden; er kann gut mit den \Leuten umgehen; etwas unter die \Leute bringen überall erzählen, verbreiten, in Umlauf setzen; Geld unter die \Leute bringen 〈umg.; scherzh.〉 ausgeben; viel, wenig unter die \Leute kommen viel, wenig Geselligkeit pflegen [<ahd. liuti „heer- u. dingberechtigte Mitglieder des Volksverbands“; zu Sing. liut „Volk“; zu idg. *leudh- „wachsen, entstehen“; verw. mit Lode „Schössling“, lodern]

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Leu|te <Pl.> [mhd. liute, ahd. liuti, zu mhd., ahd. liut = Volk, eigtl. = Wuchs, Nachwuchs, Nachkommenschaft]:
1. mit anderen zusammen auftretende, als Menge o. Ä. gesehene Menschen:
junge, alte, erwachsene, verheiratete, tüchtige, kluge, einflussreiche, ordentliche, fremde, vornehme, nette, viele, manche L.;
es waren etwa 20 L. da;
die feinen L.;
L. von Rang und Namen;
auf, L.!;
(ugs.:) hört mal her, L.!;
das vergessen diese L. gern;
die L. wollen das nicht;
kleine L. (einfache Menschen);
(ugs.:) was werden die L. (die andern, unsere Bekannten, wird man [in der Öffentlichkeit]) dazu sagen?;
die jungen L. wohnen (das junge Paar wohnt) im eigenen Haus;
wenn du das tust, sind wir geschiedene L. (will ich nichts mehr mit dir zu tun haben);
im Gerede, Geschrei der L. sein (von andern kritisiert werden);
ehrlicher L. Kind sein (veraltend; aus einer ordentlichen, wenn auch nicht wohlhabenden Familie stammen);
etw. nur der L. wegen (um nicht unangenehm aufzufallen) tun;
(iron.:) auf L. wie Sie haben wir gerade gewartet;
mit -n umzugehen wissen;
unter L. gehen (gesellschaftliche Kontakte pflegen);
(abwertend:) was will, soll man von solchen -n anderes erwarten?;
vor allen -n (vor der Öffentlichkeit);
R aus Kindern werden L. (drückt das Erstaunen darüber aus, dass ein junger Mensch, den der/die Sprechende noch als Kind in Erinnerung hat, mittlerweile erwachsen ist);
hier ist es [ja/doch] nicht wie bei armen -n (scherzh.; etw., dessen man den Gast sich zu bedienen bittet, ist im Haushalt [immerhin, in ausreichendem Maße] vorhanden);
in aller L. Munde/in der L. Mäuler[n] sein (viel beredet werden; Gegenstand des Klatsches sein);
unter die L. kommen (ugs.; bekannt werden);
etw. unter die L. bringen (ugs.; dafür sorgen, dass etw. bekannt wird).
2.
a) (ugs.) Personen, die unter jmds. Leitung arbeiten, bei jmdm. angestellt sind; Mitarbeiter[innen] eines Unternehmens o. Ä.:
sich für seine L. einsetzen;
der Betrieb braucht neue, fähige L.;
nur wenige gute L. (Spieler bzw. Spielerinnen) in der Mannschaft haben;
der Offizier hatte ein gutes Verhältnis zu seinen -n (Untergebenen);
b) (veraltet) Arbeiter[innen], Hausangestellte auf einem Guts-, Bauernhof; Gesinde:
seine L. schinden.
3. <nur mit Possessivpron.> (ugs.) jmds. Familienangehörige:
über die Feiertage fahre ich zu meinen -n.

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Leu|te <Pl.> [mhd. liute, ahd. liuti, zu mhd., ahd. liut = Volk, eigtl. = Wuchs, Nachwuchs, Nachkommenschaft]: 1. mit anderen zusammen auftretende, als Menge o. Ä. gesehene Menschen: junge, alte, erwachsene, verheiratete, tüchtige, kluge, einflussreiche, ordentliche, fremde, vornehme, nette, viele, manche L.; es waren etwa 20 L. da; die feinen L.; weil es auch L. mit Rückgrat (Leute, die entschlossen für ihre Überzeugungen eintreten) gibt (Hörzu 5, 1979, 10); L. von Rang und Namen; auf, L.!; (ugs.:) hört mal her, L.!; (ugs.:) L., wird das was geben!; das vergessen diese L. gern; Die L. wollen gar nichts drüber wissen (Grossmann, Liebe 122); kleine (einfache, in bescheidenen Verhältnissen lebende) L.; (ugs.:) was werden die L. (die andern, unsere Bekannten, wird man [in der Öffentlichkeit]) dazu sagen?; die jungen L. wohnen (das junge Ehepaar wohnt) bei den Eltern der Frau; wenn du das tust, sind wir geschiedene L. (will ich nichts mehr mit dir zu tun haben); im Gerede, Geschrei der L. sein (von andern kritisiert werden); ehrlicher L. Kind sein (veraltend; aus einer ordentlichen, wenn auch nicht wohlhabenden Familie stammen); etw. nur der L. wegen (um nicht unangenehm aufzufallen) tun; (iron.:) auf L. wie Sie haben wir gerade gewartet; mit -n umzugehen wissen, verstehen; du musst wieder unter L. gehen (gesellschaftliche Kontakte pflegen); (abwertend:) was will, soll man von solchen -n anderes erwarten?; vor allen -n (vor der Öffentlichkeit); R aus Kindern werden L. (drückt das Erstaunen darüber aus, dass ein junger Mensch, den der Sprechende noch als Kind in Erinnerung hat, mittlerweile erwachsen ist); hier ist es [ja/doch] nicht wie bei armen -n (scherzh.; etw., dessen man den Gast sich zu bedienen bittet, ist im Haushalt [immerhin, in ausreichendem Maße] vorhanden); *in aller L. Munde/in der L. Mäuler[n] sein (viel beredet werden; Gegenstand des Klatsches sein); unter die L. kommen (ugs.; bekannt werden): dass es die Klugen ... im eigenen Interesse verschweigen. Sie sorgen dafür, dass es nicht unter die L. kommt (Erh. Kästner, Zeltbuch 139); etw. unter die L. bringen (ugs.; dafür sorgen, dass etw. bekannt wird ). 2. a) (ugs.) Personen, die unter jmds. Leitung arbeiten, bei jmdm. angestellt sind, Mitarbeiter eines Unternehmens o. Ä.: sich für seine L. einsetzen; der Betrieb braucht neue, fähige L.; Wir haben ein paar gute L. (Spieler) in der Nationalmannschaft (Simmel, Stoff 78); der Bundesnachrichtendienst entsendet keine seiner L. in die Kommission? (Zwerenz, Quadriga 7); der General, Offizier hatte ein gutes Verhältnis zu seinen -n (Untergebenen); ... zusammen mit sieben -n ein Spähtruppunternehmen auszuführen (Jens, Mann 142); b) (veraltet) Arbeiter, Hausangestellte auf einem Guts-, Bauernhof; Gesinde: seine L. schinden. 3. <nur mit Possessivpron.> (ugs.) jmds. Familienangehörige: ich hoffe, dass sie mit deiner Familie gut zurechtkommen. Natürlich sind sie ein bisschen älter als deine L. (Kemelman [Übers.], Dienstag 13); über die Feiertage fahre ich wieder zu meinen -n; ... bin ich einmal eine Woche lang als Erntehelferin bei seinen -n gewesen (Wimschneider, Herbstmilch 71).

Universal-Lexikon. 2012.

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